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Kabinett für sentimentale Trivialliteratur | |||||||||||||||||||||
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Geschichte |
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Wer
liest was um 1850? Um 1850 erscheinen Familienblätter wie "Daheim“ oder "Die Gartenlaube“. Ihr Anliegen ist es, Unterhaltung und Bildung in die Familien zu tragen. Diese periodisch erscheinenden Blätter erfreuen sich rasch einer grossen Beliebtheit, ihre hohen Auflagezahlen liegen weit über denen der Tageszeitungen. Liebesromane haben für die Leserinnen und Leser verschiedene Funktionen: Sie werden zum Ventil, über das Gefühle kanalisiert werden können, sie erfüllen die Funktion der Ratgeberliteratur, stiften Sinn in schwierigen Lebenssituationen, indem man Handlungsmuster findet, die sich auf das eigene Leben übertragen lassen, und bieten so Orientierung und Halt im Leben. Sie dienen der Unterhaltung, lassen die Zeit schneller vergehen oder trösten in schwierigen Momenten. "Ich weiss, ich schreibe nur Märchen, aber ich hoffe, damit manchem leidgeprüften Herzen wenigstens auf Stunden ein Paradies des Friedens vorzuzaubern“, schreibt Hedwig Courths-Mahler 1948 im Vorwort zu "Flucht in den Frieden“.
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