Ein Museum für Frauenliteratur von der französischen Revolution bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Über uns

Wie alles begann oder Der Funke sprang in Yverdon

Die Entstehung des Kabinetts für sentimentale Trivialliteratur

Es war im Frühling 1995, als Lotte Ravicini-Tschumi mit ihrer jüngeren Tochter Gisela ein ruhiges Wochenende in Yverdon verbringen wollte. Auf Wunsch der Tochter besuchten sie das Science-Fiction-Museum und bestaunten dort nicht nur das Museum selbst, sondern auch die dazugehörige Bibliothek, in der Science-Fiction-Literatur ausgestellt war.

Die spontane Idee

Zurück im Hotelzimmer wandte sie sich ermutigt und inspiriert an ihre Tochter: «Die haben ja auch mal bei Null angefangen. Wir gründen ein Kabinett für sentimentale Trivialliteratur.» Diese Idee begeisterte beide und stimmte sie euphorisch.

Die Umsetzung

Zurück in Solothurn wurde mit der Umsetzung des Projekts sogleich begonnen. «Ich habe mir gar nie überlegt, ob die Leute meine Idee gut finden. Ich dachte einfach, ich fange mal an. Wenn man sich zu viele Gedanken macht, bevor man anfängt, dann fängt man nie an. Das ist übrigens immer ein wenig mein Prinzip: Nie aufhören, anzufangen!»Doch alleine hätte Lotte Ravicini-Tschumi ihren Traum nicht verwirklichen können. Die Mithilfe und die Unterstützung ihrer Familie sowie verschiedener Personen aus ihrem Umfeld waren ihr eine grosse Hilfe. «Von Anfang an hatte es Leute, die nicht sagten‚ jetzt spinnt sie, die haben von Anfang an mitgemacht – liebevoll», erinnert sie sich heute dankbar.

Das Kabinett entsteht

Aus dieser spontanen Idee heraus wuchs mit der Zeit das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur am Klosterplatz 7 in Solothurn, wo man Literatur begegnen kann, die im 19. und im frühen 20. Jahrhundert bekannt und beliebt war. Ein Zimmer ist für kostümkundliche Werke reserviert.Es entstand ein neues Kapitel Kultur in der Stadt Solothurn, etwas zwischen einem Museum und einer Bibliothek, das seine Besucher jedes Mal aufs Neue mit seiner inhaltlichen Vielfalt und der Liebe fürs Detail zu begeistern vermag. 2008 erhielt die Gründerin für ihr Werk den Preis des Kantons Solothurn in der Sparte Literaturvermittlung.

Das Buch und die Geschichte des Kabinetts

Eine Oral History verfasst von Mirjam Moser Balmer
Kunst und Kitsch in einem kleinen Kabinett
Das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur in Solothurn und seine Gründerin Lotte Ravicini-Tschumi

Die Autorinnen

Lotte Ravicini-Tschumi, Journalistin BR, war als Redaktorin einer grossen schweizerischen Tageszeitung verantwortlich für Mode, Handarbeiten und Frauenbeilagen. Später hat ihre Laufbahn in die Politik, in die Wirtschaft und zu theologischen Studien geführt. Aber die Liebe zur Mode, zu Textilien, zu Schönheit und Eleganz sowie die Aufmerksamkeit für Frauenanliegen sind ihr geblieben. Sie lebt seit ihrer Geburt am Jurasüdfuss in Solothurn, der europäischen Schwesterstadt von Heilbronn.

Ulrike Frentzel-Barthel, stammt aus Radebeul bei Dresden. Abschlussdiplom der Kunstschule Wiesbaden als Modegrafikerin. Verheiratet mit Bildhauer Gunter Frentzel. Seit 1960 in der Schweiz. Wahlheimat ist das solothurnische Rüttenen. 1979 erwirbt die Familie das Schweizer Bürgerrecht. Illustrationen für Zeitschriften und Bücher, Gestaltung von Schutzumschlägen, ausserdem diverse Illustrationsaufträge für Museumspädagogik und Lehrerfortbildung.

Mirjam Moser Balmer, hat an der Universität Fribourg Geschichte studiert. Hauptfach: Zeitgeschichte. Nebenfächer: Volkswirtschaftslehre und Journalistik. Heimatort ist Trimbach SO, wo sie vor dem Wirtschaftsgymnasium in Olten die Primar- und Bezirksschule durchlief. Assistentin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Fribourg. Mitarbeit am Projekt «Solothurner Kantonsgeschichte des 19. Jahrhunderts». Zuständig für die Aufarbeitung der Geschichte des Gesundheitswesens des Kantons Solothurn im 19. Jahrhundert. Zusammen mit Ehemann Philipp Balmer, einer Tochter und einem Sohn wohnt sie heute in Bern.

Katrin Wiederkehr-Benz, Dr. phil. Psychologin, ist Einzel- und Paartherapeutin in Zürich. Sie publizierte Artikel in Tages- und Fachzeitungen und ist Autorin der Bücher «Wer loslässt, hat die Hände frei» sowie «Lieben ist schöner als siegen». Zu ihren künstlerisch starken Vorfahrinnen mütterlicherseits zählen eine bekannte Malerin und eine Modezeichnerin. Vielleicht aus ererbtem Interesse heraus nahm sie für ihre Dissertation die Kleidermode zum Thema.

Das Buch „Kunst und Kitsch in einem kleinen Kabinett“ ist erhältlich bei:
Druckerei Herzog AG
Gewerbestrasse 3
4513 Langendorf
Kosten: Fr. 35.00 exkl. Versandkosten

Pressemitteilung:
Pressemitteilung vom 2. November 2011

Führungen finden jeweils am 7. des Monats statt

Monatsführungen von 19.00 bis 20.00 Uhr, themenorientierte Führungen. Angaben zu den Themen finden Sie in der Tagespresse „Solothurner Zeitung“.

Das Kabinett kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Führungen für Einzelpersonen:
Jeden 7. des Monats um 19.00 Uhr mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Eintritt pro Person: Fr. 10.00
Führungen für Gruppen (2 bis etwa 15 Personen):
Führung pauschal Fr. 50.00 plus Eintritt Fr. 5.00 pro Person
Kontakte:
Telefon +41 32 626 46 46 oder
info@trivialliteratur.ch

Die Interessegemeinschaft Marlitt in Arnstadt und das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur pflegen miteinander Kontakt.


Mehr Infos zu Eugenie Marlitt finden Sie hier

Besuch im September 2009 aus Arnstadt

Eine Delegation aus Arnstadt besuchte uns vom 14. bis 16. September 2009 und überreichte eine Widmung des Bürgermeisters von Arnstadt.

Aus dem Schreiben des Bürgermeisters von Arnstadt an das „Kabinett für sentimentale Trivialliteratur“:
„Aus Anlass des Besuches der Arnstädter Delegation für eine literarisch-touristische Städteverbindung zwischen Solothurn/Schweiz und Arnstadt/Thüringen übermittle ich Ihnen allen meine herzlichsten Grüsse. Als Bürgermeister der Stadt Arnstadt – ältester Ort in Thüringen und Geburtsort sowie Heimatstadt von Henrieette Friederike Cristiane Eugenie John – MARLITT, freut es mich ganz besonders, dass das berühmte literarische Werk der grossen Arnstädter Schriftstellerin und Bestsellerin des 19. Jahrhunderts noch heute Menschen über Stadt- und Ländergrenzen verbindet und die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen begründet. Die Stadt Arnstadt verdankt es den Mitgliedernder der Interessegemeinschaft Marlitt, besonders dem verstorbenen Arnstädter Marlitt-Forscher und Literarurfreund Günter Merbach, im grossen Masse, dass das Erbe der MARLITT in den letzten 25 Jahren beharrlich erforscht, gepflegt und stetig belebt wurde und wird. Mit diesem Freundschaftsbesuch wird das Mosaik um die Würdigung und Anerkennung des Marlitt-Gesamtwerkes in der heutigen Zeit bleiben und vervollkommnet. Ich wünsche Ihnen allen beim literarischen Freundschaftstreffen in Solothurn/Schweiz anregende Gespräche, aufschlussreiche Erkenntnisse und einen regen Austausch mit- und untereinander“.

Die Interessegemeinschaft Marlitt in Arnstadt und das „Kabinett für sentimentale Trivialliteratur“ pflegen miteinander Kontakt. Korrespondenzen, Publikationen und freundschaftliche Besuche sollen das gegenseitige Wissen vertiefen.

Pressebericht Solothurner Zeitung vom 2. August 2006:
Für triviale Literatur aufwändig renoviert

Lesen Sie den Bericht hier